Das Leben im Van steht für grenzenlose Freiheit – unabhängig reisen, an den schönsten Orten übernachten und das Abenteuer genießen. Doch bevor du losfährst, solltest du dich mit einem oft unterschätzten Thema befassen: der Versicherung für deinen selbst ausgebauten Van ohne VASP-Zulassung.
Viele Versicherungsnehmer erleben böse Überraschungen: Nach einem Unfall oder einer Kontrolle stellt sich heraus, dass die Versicherung den Ausbau nicht abdeckt oder sogar komplett ungültig ist, weil das Fahrzeug nicht als VASP (Sonder-Kfz Wohnmobil) zugelassen wurde.
In diesem Ratgeber erfährst du, wie du einen Camper ohne VASP-Homologation richtig versicherst, welche Risiken es gibt und welche Versicherungslösungen wirklich funktionieren.
Was bedeutet „nicht VASP“?
Ein nicht VASP-zugelassener Camper ist ein Nutzfahrzeug, das zu Wohnzwecken umgebaut wurde – ohne offizielle Abnahme oder Homologation durch die zuständige Behörde (z. B. DREAL in Frankreich).
Das bedeutet: Dein Fahrzeug bleibt auf der Zulassungsbescheinigung als Nutzfahrzeug (CTTE) eingetragen und erfüllt nicht die offiziellen Sicherheits- und Ausbaunormen eines VASP.
Häufige Gründe für fehlende VASP-Zulassung:
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Gas- oder Elektroinstallation entspricht nicht den Normen
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Fehlende Belüftung oder Brandschutzmaßnahmen
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Verwendung brennbarer Materialien
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Möbel oder Ausstattung sind nicht fest montiert
⚠️ Achtung: Im Schadenfall kann die Versicherung die Leistung verweigern, wenn sie feststellt, dass dein Fahrzeug nicht vorschriftsmäßig umgebaut wurde. Du kannst sogar haftbar gemacht werden, wenn ein technischer Mangel den Unfall verursacht hat.
Warum verzichten manche auf die VASP-Zulassung?
Eine VASP-Homologation ist aufwändig, teuer und bürokratisch. Viele Selbstausbauer entscheiden sich daher bewusst dagegen.
✅ Vorteile
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Kostenvorteil: Keine Prüf- oder Zulassungsgebühren
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Mehr Freiheit: Du kannst dein Layout jederzeit ändern
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Schnellere Umsetzung: Kein komplizierter Abnahmeprozess
⚠️ Nachteile
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Versicherung schwierig: Nur wenige Anbieter decken Selbstausbauten ohne VASP ab
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Rechtliches Risiko: Im Schadenfall droht Leistungsverweigerung
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Geringerer Wiederverkaufswert: Käufer bevorzugen zugelassene Fahrzeuge
Welche Versicherungsoptionen gibt es für Camper ohne VASP?
Auch ohne Homologation kannst du dein Fahrzeug versichern – wichtig ist, die richtige Art von Versicherung zu wählen.
1. Standard-Versicherung (Transporter oder PKW)
Du kannst deinen Van wie ein normales Nutzfahrzeug versichern. Aber: Der Innenausbau ist dabei nicht mitversichert.
Im Falle eines Brandes, Einbruchs oder Unfalls werden deine Möbel, Solaranlage oder Geräte nicht ersetzt.
❌ Wenn du den Ausbau beim Versicherer verschweigst, gilt das als Falschangabe – und der Vertrag kann im Schadenfall für ungültig erklärt werden.
👉 Diese Lösung ist nur sinnvoll, wenn du den Van kaum umgebaut hast oder ihn vorübergehend nutzt.
2. Spezielle Versicherung für nicht VASP-zugelassene Camper
Einige Versicherungen bieten mittlerweile maßgeschneiderte Tarife für Selbstausbauten ohne Homologation an. Diese Policen decken in der Regel ab:
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Haftpflichtversicherung
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Voll- oder Teilkasko
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Brand-, Diebstahl- und Vandalismusschäden
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Versicherung des Innenausbaus und Zubehörs
Allerdings musst du nachweisen, dass dein Ausbau sicherheitskonform ist (insbesondere Gas, Strom, Belüftung).
💡 Hole dir Angebote bei spezialisierten Versicherern (z. B. Allianz, MAIF, April) oder wende dich an einen Versicherungsmakler für Camper.
3. Hausratversicherung als Ergänzung
Manche Hausratversicherungen decken bewegliche Gegenstände im Fahrzeug mit ab – aber nur, solange der Van zu Hause steht.
Unterwegs oder auf Reisen greift diese Versicherung nicht.
🔎 Prüfe die Bedingungen deiner Hausratversicherung genau. Für Vanlife und Reisen ist sie keine ausreichende Lösung.
4. Der spezialisierte Versicherungsmakler
Ein erfahrener Makler für Van- oder Wohnmobilversicherungen kann dir helfen, den passenden Tarif zu finden.
Er kennt die speziellen Risiken und Anbieter und kann oft bessere Konditionen aushandeln.
🟢 Vorteil: Individuelle Beratung und Zugang zu Spezialtarifen
🔴 Nachteil: Eventuell Vermittlungsgebühr oder Provision
Tipp: Suche gezielt nach Begriffen wie Camper Versicherung Selbstausbau oder Van Versicherung ohne Homologation.
Wichtige Punkte beim Versicherungsabschluss
Achte bei der Wahl deiner Police auf folgende Details:
💰 Wert des Ausbaus
Bewahre Rechnungen, Kostenvoranschläge und Fotos deines Innenausbaus auf. So kannst du im Schadenfall den Wert nachweisen.
Empfehlenswert: eine Neuwert- oder Wiederbeschaffungsversicherung.
🚐 Nutzung des Fahrzeugs
Gib ehrlich an, wie du deinen Van nutzt:
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Privat / Freizeit
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Gewerblich
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Reisen im Ausland
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Vermietung an Dritte
Falsche Angaben können zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
⚙️ Zusatz- und Sonderausstattung
Melde alle wichtigen Komponenten wie:
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Solarpaneele
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Zusatzbatterien
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Gasherd oder Standheizung
Nicht angegebene Teile sind im Schadenfall oft nicht mitversichert.
🔒 Sicherheit & Prävention
Ein Alarmsystem, GPS-Tracker oder gesicherter Stellplatz senken das Diebstahlrisiko – und oft auch den Versicherungsbeitrag.
Tipps für eine stressfreie Absicherung deines Vans
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Bedarf analysieren – Wie nutzt du deinen Van? Welche Risiken willst du absichern?
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Mehrere Angebote vergleichen – Online-Rechner und spezialisierte Anbieter nutzen
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Offenheit zeigen – Ehrlich alle Umbauten und Nutzungen angeben
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Expertenrat einholen – Ein Makler kann dir viel Arbeit ersparen
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Vertrag aktuell halten – Bei Umbauten oder Reisen im Ausland informieren
Fazit
Eine Versicherung für deinen nicht VASP-zugelassenen Camper ist möglich – sie erfordert nur etwas Recherche und Transparenz.
Wenn du dein Fahrzeug ehrlich beschreibst, den Ausbau dokumentierst und die richtige Police wählst, bist du rechtlich und finanziell abgesichert.
✅ Die passende Versicherung bedeutet Sicherheit – auf jedem Abenteuer.
Bevor du losfährst: Vergleiche Angebote, hole individuelle Tarife ein und informiere dich regelmäßig, denn Versicherungsbedingungen und Vorschriften ändern sich stetig.
